Das Glücksgeheimnis des hohen Nordens
14:39 Uhr, 12. August 2020

Am Wetter kann es nicht liegen: In Dänemark regnet es nämlich rund 170 Tage pro Jahr, Norwegen und Finnland haben lange Winter und mückengeplagte Sommertage ... Warum also ist es so, dass die Nordländer (ziemlich gleichrangig mit Island, Schweden, Norwegen und Finnland) regelmäßig zu den glücklichsten Menschen auf diesem Planeten zählen.
Wohlstand in Wohlergehen umwandeln ...
... daran soll es laut Herrn Wiking (kein Sprachwitz sondern
der Name des Initiators vom dänischen Glücksmusseum und dem Institut für
Glücksforschung) was bedeutet das genau? In skandinavischen Ländern wird von Seiten
des Staates vermehrt in Gesundheitswesen und Bildung investiert, dies ist mal
ein Punkt, um die Unzufriedenheit in der Bevölkerung zu reduzieren. (Österreich
liegt im Ranking übrigens auf Platz 9, Nachbar Deutschland auf Platz 17.)
Die Top-Länder des World Happiness Report 2020
- Finnland (7.809)
- Dänemark (7.646)
- Schweiz (7.560)
- Island (7.504)
- Norwegen (7.488)
- Niederlande (7.449)
- Schweden (7.353)
- Neuseeland (7.300)

Was macht Lebensqualität aus?
Finanzielle und soziale Sicherheit in der Theorie, Kranken- und Arbeitslosenversicherungen, geregelte Arbeit sowie das Gefühl, sich auf seine Mitmenschen verlassen zu können in der Praxis – das macht laut deutschen „Glücksforschern“ die wichtigsten Parameter eines glücklichen Lebens aus.
Dabei sprechen wir aber eher von einer Lebenszufriedenheit, die sich vom herkömmlichen Begriff „Glück“ als emotionale Momentaufnahme unterscheidet. Längerfristige Ziele zu erreichen zählt dabei auch auf das Konto der Lebenszufriedenheit ein. Sollte dein längerfristiges Ziel sein, dich mal in ein skandinavisches Land abzusetzen, ist das natürlich toll. Hier findest du vorab schon mal die Bedingungen um in der Gegenwart (ja, wir sprechen von Corona-Zeiten) in ein skandinavisches Land einzureisen.

Punkte, die das Glück fördern
Gerade in Sachen gesellschaftliches Miteinander haben uns dann die Dänen wohl eine Nasenlänge voraus – gemessen wird das daran, wie viel Zeit sie mit Freunden und Familie verbringen. Und ja, es wäre vermessen, das Geld außer Acht zu lassen, steht es doch für ein gewisses Maß an Freiheit und ein Mehr an Möglichkeiten, die einem dadurch zuteil werden. Der dänische Begriff Hygge, ist inzwischen ja auch in unseren Breiten bekannt und steht für so ziemlich alles, was die skandinavische Lebenseinstellung widerspiegelt und eben das Glück fördert. Dazu werden 10 Punkte gezählt die diese positive Lebenseinstellung fördern und dazu zählen: Atmosphäre, Gegenwart, Vergnügen, Gleichheit, Dankbarkeit, Harmonie, Bequemlichkeit, Frieden, Zusammensein und Schutz.
Die spinnen, die Finnen?
Wohl kaum. Mit ihrer Einstellung zum Leben gelten sie fast Jahr für Jahr als die Glücklichsten und verweisen 156 ausgewertete Nationen auf die Plätze. Dennoch darf man nicht damit rechnen, in Finnland dauergrinsenden Menschen auf den Straßen zu begegnen, ganz im Gegenteil, das Glück wird nicht mit Lächeln gleichgesetzt, sondern eher in aller Stille mit sich selbst herum getragen.

Was macht also glücklich?
Laut den Finnen das Fehlen von Sorgen. Im Klartext eine funktionierende Demokratie, keinen Krieg und ausreichend zu essen und zu trinken. Ok, diese Maßstäbe gelten zum Glück auch für andere Länder, was macht Finnland also im daily-life besser? Da wären zum einen die gute Work-Life-Balance, eine geregelte Arbeitszeit, die genügend Zeit für Freunde, Familie und Hobbies lässt, lange Sommerferien und ein großes Vertrauen in die Mitmenschen (welches schließlich auch in den Staat übergeht) zählen auch dazu.

„Nice and easy“ Living
Die Nordländer sind auch mit einer ungeheurer Gelassenheit ausgestattet, nicht umsonst heißt es in Norwegen als Mantra: “Alt ordner seg!” Alles kommt in Ordnung! Was uns als nicht Norweger hier manchmal schon zum Verzweifeln bringen kann. Aber ja meist stimmt es doch, irgendwie regelt sich das Meiste. Beachtenswert ist dabei auch, wie die Isländer ihre Finanzkrise gemeistert haben: nämlich mit Gelassenheit und Zusammenhalt. Es ist doch niemand gestorben wurde gesagt oder auch: “Das ist doch nur Geld.”